[Spr.] Lang - Histotechnik, MEDIZIN(1)
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W
Gudrun Lang
Histotechnik
Praxislehrbuch für die Biomedizinische Analytik
SpringerWienNewYork
Gudrun Lang
Biomedizinische Analytikerin, Linz, Österreich
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ISBN-10 3-211-33141-7 Springer Wien New York
ISBN-13 978-3-211-33141-5 Springer Wien New York
V
Geleitwort
Diagnosen, die auf Basis histologischer Präparate erstellt werden, besitzen den höchs-
ten Sicherheitsgrad und die größte Aussagekraft gegenüber allen sonstigen diagnos-
tischen Untersuchungen am Patienten. Außerdem haben sie einen weiteren, nicht zu
unterschätzenden Vorteil, nämlich den der niedrigen Kosten. Wie gelangt man ei-
gentlich zu einem guten oder – besser gesagt – schönen, histologischen Schnitt, Ziel
und Wunschtraum eines jeden Pathologen? Die Verarbeitung eines Präparates be-
ginnt bekanntlich bereits bei seiner Entnahme. Wie kann falsche Behandlung, die zu
Schäden am Präparat führt, bereits bei der Entnahme vermieden werden? Schließlich
kann die beste histologische Technik eine einmal eingetretene Veränderung nicht
mehr wettmachen. Diese und viele weitere Fragen beantwortet dieses Buch. Beste
technische Verarbeitung stellt nicht nur die Grundlage für einen qualitativ hochwerti-
gen Befund dar, sondern ist unabdingbar für alle weiterführenden Untersuchungen
wie Immunhistochemie und PCR.
Seit längerer Zeit ist zu diesem Thema im deutschen Sprachraum keine so umfassen-
de Publikation erschienen. Daher wird dieses Buch nicht nur den Biomedizinischen
AnalytikerInnen in Ausbildung und bei der täglichen Laborarbeit eine wertvolle Stütze
sein, sondern sollte auch allen angehenden PathologInnen helfen, sich mit der Tech-
nik der Aufarbeitung von Gewebe auseinander zu setzen. Nur wer die beste techni-
sche Qualität kennt und weiß, wie man sie erreichen kann, ist im Stande unzureichen-
des Material zurückzuweisen und damit Fehler zu vermeiden.
Univ. Doz. Dr. Gerhard Syré Linz, Februar 2006
VII
Vorwort
Das histologische Labor löst bei Vertretern unserer Berufsgruppe sehr unterschiedli-
che Reaktionen aus. Die eine Hälfte denkt an unangenehme Gerüche, monotone Tä-
tigkeiten und unapettitliche Eindrücke. Die andere Hälfte denkt an einen sehr ab-
wechslungsreichen Tagesablauf, an handwerkliches Geschick, an Teamwork und ver-
antwortungsvolles Arbeiten. Als langjährige „Histotechnikerin“ teile ich die Begeiste-
rung für diesen Bereich der Laboratoriumsmedizin und halte ihn für anspruchsvoll,
auch wenn die Biomed. AnalytikerIn hier nicht selbst befundet. Die histologische
Technik ist Grundlage für die Erstellung von pathologischen Befunden aber auch Ba-
sis für Forschungsarbeiten und Studien. Erkenntnisse daraus beeinflussen wiederum
die Entwicklung neuer Therapieformen.
Die Verantwortung den PatientInnen gegenüber ist hoch. Wir sind uns als Histotech-
nikerInnen bewusst, dass hinter jedem Präparat ein Mensch steht, der ungeduldig auf
Antworten wartet. Proben, die uns überantwortet werden, sind Unikate und unwie-
derbringlich. Im Gegensatz zu bspw. Blutproben kann ein auffälliges Gewebeareal
kein zweites Mal exzidiert werden. Wir verarbeiten die Gewebeproben über eine Viel-
zahl an Arbeitsschritten zu mikroskopierbaren Präparaten. Dabei befolgten wir schon
immer Gesetze der Qualitätssicherung, noch bevor sie als solche bezeichnet wurden.
Dies geschieht in dem Bewusstsein, dass auch die besten Mediziner aus schlecht ver-
arbeitetem Material nichts mehr ablesen können und so eine Befunderstellung un-
möglich wird. So bilden im pathologischen Institut MedizinerInnen und TechnikerIn-
nen ein Team im Dienste des Patienten.
Mit diesem Buch möchte ich den umfangreichen theoretischen Hintergrund unserer
Tätigkeit beleuchten. Ich habe mich dabei bemüht, vor allem relevante Fakten aus der
Sicht der Biomed. AnalytikerIn hier einzubringen. Im Vordergrund stehen die Abläufe
im modernen, histodiagnostischen Labor.
Vielleicht wird es verwundern, dass es sich hier nicht um ein „Rezeptbuch“ handelt.
Der Grund liegt einerseits im Umfang, den genaue Testvorschriften mit entsprechen-
den Tipps und Tricks einnehmen würden, andererseits darin, dass veröffentlichte Re-
zepte entweder durch eigene Erfahrung oder durch genaue Quellen legitimiert sein
sollten. Aufgrund der Vielzahl an funktionierenden Verarbeitungswegen kann man die
eigenen nicht unbedingt als die ultimativ besten darstellen, wenn man die anderen in
der Praxis nicht kennt. Ich habe deshalb Rezepte als „Beispiele“ angeführt bzw. nur
allgemein beschrieben.
Die „Basis“-Kapitel wie Fixierung, Einbettung, Schneide- und Färbetechnik sind recht
ausführlich behandelt. Die „modernen“ Methoden wie Zellkultur, in-situ-Hybridi-
sierung, PCR, Microarrays sind eher theoretisch umrissen. Es handelt sich bei diesen
Bereichen um Spezialgebiete, die aus der Routine ausgelagert sind oder erst seit kur-
zem ihren Weg hinein finden.
Für einen Einblick in die Farbenvielfalt der Histologie empfehle ich das Internet als
leicht zugängliche Quelle. Eine Auswahl von interessanten Links mit Gewebebildern,
Beschreibungen und Online-Protokollen habe ich im Anhang zusammengestellt.
Ansprechen möchte ich mit diesem Buch Mitarbeiter im histologischen Labor, die die
theoretischen Grundlagen ihrer Arbeit nicht außer Acht lassen wollen. Allen, die neu-
gierig sind, möchte ich den Zugang etwas erleichtern. Es ist mir wichtig, dass sich un-
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